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Heilpflanzen zum Kennenlernen

 alle Fotos: privat oder wie angegeben

Daucus carota (Wilde Möhre)

Die Wilde Möhre zeigt eine in ca. 50 cm über dem Boden schwebende Dolde, die aus vielen weissen Einzelblüten besteht. Man findet eine einzige rote Blüte im Zentrum. Nach der Blüte stülpt sicht die ganze Dolde nach innen, dadurch entsteht ein kugelförmiges "Nest".

Daucus carota wird eingesetzt zur Zentrierung von Bewusstseinskräften, bei innerer Zerrissenheit, mangelnder Ausgeglichenheit, abnehmender Konzentration und bei Depressionen.

 

Es wirkt sehr schnell und stark.

 

Cave: Es treten Umkehrwirkungen auf!


Holunder (Sambucus nigra)

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Der Holunder ist bereits aus dem Märchen und vielen Mythen bekannt: Er gilt als Schutzpflanze.

"Sambuka" ist ein griechisches Musikinstrument, ähnlich der Panflöte. Die Sambuka wurde traditionell aus Holunderholz hergestellt.

"Nigra", schwarz, bezieht sich auf die dunkle Farbe der Beeren des Holunders.

 

Seine schnellwachsenden Zweige weisen anfangs gerade in die Höhe, biegen sich aber ab einem bestimmten Zeitpunkt nach unten, wachsen dem Boden zu. Auf dem Scheitelpunkt der höchsten Öffnung spriessen neue Triebe, sodass sich irgendwann eine Gestalt mit übereinander liegenden Bögen entsteht.

Im übertragenen Sinne werden auf einem Höhepunkt alte Bahnen verlassen, um neue Wege einzu-schlagen.

 

 

Der Holunder wird in der Naturheilkunde traditionell angewandt bei chronischen Entzündungen der Atemwege, er gilt als immunstimulierend und schweisstreibend.

Wenn eine Entzündung nicht ausheilt, z. B. wenn eine "Verbrennung" erkaltet, weil zu wenig Luft vorhanden ist, dann kann der Holunder helfen, die Reifung voranzutreiben.

Das gilt auch für seelische Prozesse: In der Spagyrik wird der Holunder eingesetzt, um z. B. den freien Willen und die Selbstverwirklichung zu unterstützen, den seelischen und körperlichen Reifungsprozess anzustossen, körperlich generell zur Ausleitung von Giftstoffen, also zur Drainage, um den Stoffwechsel zu unterstützen.

In der Homöopathie sind die Anwendungskriterien u. a. Ängstlichkeit, Zittern, Ängste mit Krämpfen bis zu Hustenanfällen.

 

Rezept für Holundersekt

 

4 Dolden Holunderblüten

750 g Zucker

2 Esslöffel Weinessig

3,5 l Wasser

2 Zitronen

 

Dolden, Zucker, Essig und Wasser in eine Schüssel geben, die ausgepressten Zitrone dazu.

Zitronenschale in Viertel schneiden, in die Flüssigkeit legen.

Gelegentlich umrühren, 24 h stehen lassen, abseihen und in Flaschen mit Schraubverschluss füllen.

Nach wenigen Tagen kann der Sekt getrunken werden.

Bei fiebriger Erkältung:

 

zu gleichen Teilen Minze, Holunderblüten und Schafgabe und die halbe Menge frisch geriebenen Ingwer in kaltem Wasser zum Kochen bringen.

20 min. zugedeckt stehen lassen, abseihen.

Alle 3 Stunden ein kleines Glas, bei Bedarf bis 5 Tage lang.


Johanniskraut (Hypericum perforatum)

(auch Hartheu o.Tüpfeljohanniskraut)

Welche Pflanze könnte mehr Licht aufnehmen als das Johanniskraut, das zur Sommersonnenwende, um Johanni (24.Juni), blüht?

Licht dient als Energiequelle für die Nerven, sowohl für den Körper als auch für die Seele.

Aber Vorsicht: Johanniskraut kann eine Photosensibilisierung hervorrufen und in Wechselwirkung mit bestimmten Medikamenten treten.

 

 

Die perforiert scheinenden Blätter sondern bei Reibung einen roten Farbstoff ab. Das sieht man z. B. beim Johanniskrautöl, das besonders gern bei der Breuss-Massage verwendet wird.

 

Johanniskraut zeigt keine Geradlinigkeit, keine Symmetrie im Wuchs, sondern eine Spiralwindung.

Trotzdem ist die Pflanze im Gleichgewicht. Eine absolute Ordnung, etwas Starres, ist anfällig, kann nicht regulieren. Im Reich des Lebendigen bedeutet Starre den Tod.

 

Das Johanniskraut wird gern in der Spagyrik oder in der Homöopathie eingesetzt, z. B. als sog. "Arnica der Nerven": Das heißt, bei Verletzungen der Nervenendigungen oder -wege, bei reissenden Schmerzen, bei Wunden, die durch Quetschung die Nerven schädigen, bei allen Stich- oder Schnittwunden mit Nervenverletzungen.

Als stabilisierend wirkende Nervenpflege, bei psychischen Verletzungen, die mit Depression einhergehen, wird oft eine Zubereitung aus Johanniskraut verwendet.


Löwenzahn (Taraxacum officinale)

Der Löwenzahn ist uns allen bekannt, den Kindern meist als Pusteblume, deren Samen wie kleine, silbrige Fallschirmchen bei einem Windhausch in die Weite getragen werden.

 

Die Blätter des Löwenzahns sind gezähnt, daher der Name. Kein Blatt gleicht dem anderen.

Die tiefsitzenden Wurzeln verankern die Pflanze fest im Boden, sehr zum Leidwesen der Gärtner.

Die Wurzeln enthalten Inulin, im Frühjahr 1-2 %, im Herbst fast 40 %. Inulin kann den Zuckerstoffwechsel günstig beeinflussen.

 

Die Pflanze ist äußerst widerstandsfähig und vital, sie färbt Wiesen in einem Gelb-Grün, das uns wie kleine Sonnen anmutet. Der Frühling ist da!

 

Der Geschmack aller Pflanzenteile ist bitter, hier finden wir die Beziehung zum Organsystem Leber-Galle.

Der Löwenzahn wird eingesetzt zur Stimulation der Gallenblase, außerdem zur Blutreinigung und zur Schwermetallausleitung.

Der französische Name "pisenlit" weist auf eine weitere Anwendung hin: Der Löwenzahn regt Niere und Blase an, wirkt ausschwemmend und wird daher gern bei rheumatischen Erkrankungen eingesetzt.

 

Die frischen Blätter enthalten große Mengen an Mineralstoffen wie Calcium, Natrium, Silicium, Schwefel und Kalium.

 

In der energetisch ausgerichteten Spagyrik bezeichnet man den Löwenzahn als die Pflanze der Selbstannahme, der sozialen Integration.

Verbitterung, Groll und Zorn - auf sich und andere - sollen gelindert und gewandelt werden. Taraxacum wird eingesetzt, um sich aus negativem Denken und Selbstanklage zu lösen. Die Biegsamkeit und Anpassungsfähigkeit der gesamten Pflanze spiegelt sich in der Anwendung wieder: Kleine Impulse von außen lassen uns leichter neue Verhaltensweisen annehmen, die unserer Entwicklung dienen. Wir können flexibler werden, ohne uns primär über alles zu beschweren und unzufrieden zu sein.

Die Sonne geht auf!

Löwenzahnsalat

 

zarte, junge Blätter aus Wildsammlung in Streifen schneiden,

weitere Gemüsesorten, wie vorhanden (Radieschen, Gänseblümchen, Gundermann), mischen.

Eine Vinaigrette mit Knoblauch zubereiten, unter den Salat ziehen.


Schafgarbe (Achillea millefolium)

Diese Pflanze ist ein typisches Frauenmittel:

Sie wird eingesetzt bei krampfartigen Menstruationsbeschwerden, bei lange dauernden Blutungen, bei Beschwerden, die progesteronähnlich sind.

Als ausleitende Pflanze wird sie ebenfalls bei Beschwerden im Magen-Darm-Bereich eingesetzt.

Sie ist bitter, zusammenziehend, konkretisierend und hat ein typisches Aroma.

 

Allerdings zeigt sich in der Anwendung eine auffallende Polarität: Es gibt keine klare Festlegung der Wirkungsweise.

Schafgarbe hilft sowohl, Nasenbluten zu stillen als auch zu erzeugen. Sie kann Krämpfe lösen als auch hervorrufen.

Die Spagyrik verwendet Schafgarbe gern auf der seelischen Ebene:

Zur Unterstützung bei der Befreiung von sozialen Sitten, z. B. der Angst vor dem Gerede anderer Menschen.

Wer ein schwaches Unterscheidungsvermögen zeigt, oder im Gegenteil, sehr schnell eine sehr entschiedene Meinung bildet, der spricht möglicherweise gut auf eine Schafgarbezubereitung an. Solche Menschen zeigen häufig auch unterschiedliche Reaktionen bei bestimmten Vorkommnissen.

Rezept für ein Sitzbad bei Menstruationsbeschwerden

 

Ein Bund Schafgarbe wird zerkleinert und mit 1 Liter kochendem Wasser überbrüht.

20 min ziehen lassen. Die ätherischen Öle und Gerbstoffe werden in dieser Zeit optimal freigesetzt. Danach absieben und dem Badewasser zugießen.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 


Schwertlilie  (Iris versicolor)

Iris ist in der griechischen Mythologie die Götterbotin, die Göttin des Regenbogens.

 

In der Spagyrik setzt man Iris z. B. ein bei Kopfschmerzen, allerdings nicht als Einzelpflanze. Im seelischen Bereich findet sie Anwendung, um sehen zu lernen: Seine eigenen Fehler (an-)erkennen.

Die spagyrische Essenz begünstigt lt. Zimpel eine Umwandlung von Blockaden, hilft, mit jeder Art von Strahlen umzugehen.

Regenbogenfarbige Iris


Storchschnabel (Geranium robertianum)                           (auch stinkender Storchschnabel, Ruprechtskraut)

Die allseits bekannten Geranien in den Balkonkästen erfreuen uns mit den Blüten, die Duftpelargonien verströmen aus den Blättern meist einen frischen Duft, vermischt mit dem Geruch von z. B. Rosen, Zitrusfrüchten oder Zimt.

Die Heilpflanze aber heißt nicht umsonst Stinkender Storchschnabel. Alte Kräuterheilkundige weisen dieser Pflanze ähnliche Wirkung bei Melancholie zu wie den Duftgeranien, die gern als ätherische Öle werwendet werden.

Der Name ist leicht zu verstehen: die Frucht gleicht einem Storchschnabel oder einer Stichwaffe und läßt eine Assoziation zum Insektenstachel zu.

Der Storchschnabel hat eine entgiftende, reinigende Wirkung, z. B. bei applizierten Insektengiften.

Auch seelische "Vergiftungen", durch Traumata, können eine Lähmung hervorrufen. Bei diesen Schockzustände kann Geranium rob. angewandt werden.

 

 


Thymian (Thymus vulgaris)

Foto: pexels

Thymian ist eine Heilpflanze, die sich inzwischen auch in unseren Breiten wohlfühlt. Sie benötigt Wärme, um ihre ätherischen Öle auszubilden.

"Thymum, thymon"(lat. bzw. griech.) bedeutet "Räuchern, Hauch, Geist, Mut".

 

Thymian hat antiseptische Kraft und wird daher bei vielerlei Erkrankungen angewandt, insbesondere bei allen Arten von Atemwegsinfekten.

Die schleimlösende Wirkung hilft bei Husten, die schweißtreibende Kraft kann bei Fieber eingesetzt werden.

In der Spagyrik wird Thymian eingesetzt, um unterstützend bei Infektionen mit Staphylococcus aureus zu wirken. Die energetische Spagyrik verwendet Thymian bei Traurigkeit, die über viele Generationen in der Familie weitergegeben wurde.

In der Therapie mit ätherischen Ölen nimmt Thymian ebenfalls einen wichtigen Platz ein.

Rezept bei Husten: Thymiansirup

 

225 g Thymian

900 ml kochendes Wasser

An einem warmen Ort etwa 12 Stunden stehen lassen, abseihen. Auf jeden halben Liter 1 kg geschmolzenen Zucker zugeben, unter Wärmezufuhr rühren, bis alles gut gemischt ist.

1 TL alle drei Stunden.


                                                                                                                       Foto: pexels

Achtung: Eine längere Anwendung des Hauptinhaltsstoffes Thymol (z. B. in Mundwässern und Zahnpasten) kann zur Ausbildung einer Überfunktion der Schilddrüse führen.


Waldmeister (Galium odoratum)

Aus dem alten "Herba matrisylvae", dem "Waldmutterkraut", ist irgendwann ein männlicher Waldmeister entstanden.

In früheren Zeiten benutzte man bestimmte Kräuter, um Gebärende und Wöchnerinnen mit krautgefüllten Kissen und Matratzen die Geburt zu erleichtern. Das getrocknete Kraut brachte guten Schlaf und beruhigte über den Geruch die Säuglinge.

Auch werden Motten vom Duft des Waldmeisters ferngehalten.

 

Waldmeister enthält ein Glycosid, das Cumarin, was erst beim Welken der Pflanze freigesetzt wird und den typischen Duft verströmt.

In großer Menge verursacht Cumarin Übelkeit und Kopfschmerzen.

 

Cave: nicht gleichzeitig mit blutverdünnenden Mittel einnehmen!

 

Das getrocknete Kraut eignet sich hervorragend für Teemischungen, es schmeckt leicht nach frischem Heu. Da es leicht krampflösend und beruhigend wirkt, wird Waldmeister bei Nervosität und Migräne eingesetzt.

 

 

 

In der energetischen Spagyrik ist Galium die Pflanze der Harmonie und Harmonisierung.

 

Sie dient als Verbindungsmittel, z. B. bei Pflanzenmischungen.

Der Waldmeister ist die Pflanze der positiven Eigenliebe und kann den Kontakt zu allen Lebewesen harmonisieren.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Duftkissen

 

Waldmoos                             5 Teile

getrockneter Waldmeister     2 Teile

Hopfen                                  2 Teile

Waldmeisterbowle

 

1 Sträußchen Waldmeister vor der Blüte sammeln und anwelken lassen

In einem Bowlengefäß mit 1 Fl. Weißwein (z. B. Riesling) übergießen und 2 Stunden ziehen lassen.

Dann den Waldmeister entfernen.

Mit Sekt auffüllen.

 

Waldmeisterbowle alkoholfrei

 

Ein angewelktes Waldmeistersträußchen einige Stunden in Apfelsaft ziehen lassen. etwas Zimt zugeben und mit Mineralwasser mischen.


Weissdorn (Crataegus)

Die Pflanze zeigt keinen einheitlichen Wuchs; man erhält den Eindruck, als würde etwas stagnieren, sich dann aber in explosiver Entladung fortssetzen. Im übertragenen Sinne scheinen die Verzögerungen im Wuchs neue Impulse entstehen zu lassen.

 

 

 

Der Weissdorn stellt den Prototypen der Herzpflanze dar: Traditionell wird er angewandt zur Regulation bei Herzschwäche und zum Ausgleich des Kreislaufsystems. Außerdem bei allen Erkrankungen, die das Herz betreffen.

In der Spagyrik wird Crataegus eingesetzt zur Öffnung des Herzens, bei Verlassenheitsgefühlen und bei verlorenem Vertrauen.